Wildbratwurst mit Meerblick im Strandkorb genießen

Neues Sylt-Bistro „Strandhafer“ in Wenningstedt bereichert kulinarisches Inselangebot ab Dezember und schließt eine gastronomische Lücke am Hauptstrand

Von Österreich aus auf die Malediven und dann rund um die Welt, um am Ende auf Sylt zu „stranden“. Stefan O. Huemer – das O. steht für Otto – war Jahrzehnte in Geschäftsführerposition in der internationalen Luxushotellerie zu Hause und hat die exklusivsten Resorts geleitet. Dem gebürtigem Salzburger, der unter anderem das Adlon in Berlin mit eröffnet und an der Harvard Business School studiert hat, ist die berufliche Passion in die Wiege gelegt worden. 

Seine Eltern hatten ein Hotel, in dem er schon als Siebenjähriger mit Gästen plauderte. Das prägte. Nach vielen Stationen rund um den Globus, suchte er für sich einen „Hafen“, um „Anker“ zu werfen, folgte seiner Lebenspartnerin 2021 auf Deutschlands beliebteste Ferieninsel und ließ sich in Wenningstedt nieder, wo er im Dezember das neu gebaute Bistro „Strandhafer“ eröffnet. Damit schließt er die gastronomische Versorgungslücke am Hauptstrand, bereichert das Inselangebot kulinarisch und geht mit einem nachhaltigen und regionalen Gastrokonzept an den Start. Und das als Folge eines Zufalls!

„Als ich auf Sylt ankam, wollte ich mir erst einmal eine Auszeit gönnen“, sagt Stefan O. Huemer, der in Salzburg die Hotelfachschule mit Schwerpunkt Küche besuchte, Koch lernte und 1999 seine ersten Gourmet-Hauben erkochte – das ist das österreichische Pendant zum Michelin-Stern – bevor er in die Hotellerie wechselte. Bei einem abendlichen Strandspaziergang mit seiner Lebenspartnerin stießen beide auf ein vorankündigendes Bauschild, dass direkt an der Haupttreppe ein neues Strandbistro gebaut werden soll und dafür ein Betreiber gesucht wird. 2020 war das bisherige Strandbistro an derselben Stelle durch einen Sandrutsch am Kliff so stark beschädigt worden, dass es abgerissen werden musste.

Den Neubau in begehrter Strandlage hat die Tourismus-Service Wenning-
stedt-Braderup (TSWB) beauftragt. Huemer erarbeitete ein gastronomisches Konzept, warf seinen Hut in den Ring und bekam nach Sichtung von 13 eingereichten Konzepten vom Aufsichtsrat und der Geschäftsführung der TSWB als Pächter den Zuschlag – die internationale Erfahrung und das nachhaltige Konzept überzeugten. Insgesamt bietet die neu gebaute Podestfläche am Fuße der Wenningstedter Haupttreppe Platz für ein 62 Quadratmeter großes Innen-Restaurant mit 44 Sitzplätzen und eine 130 Quadratmeter große Außenterrasse mit 60 Sitzplätzen, die auch im Winter nutzbar sind. 

Das Konzept des „Strandhafer“ fußt auf drei Säulen und beinhaltet einen Kiosk, ein Bistro und ein Abendrestaurant, in dem in ungezwungener Atmosphäre anspruchsvolle Gerichte vom Sylter Lammkarree über frische Gemüse aus heimischem Anbau bis hin zu Nordseespezialitäten Genussvolles angeboten wird. „Wir wollen kein Gourmet-Tempel sein, sondern setzen auf Qualität und Regionalität“, sagt Huemer. Der Kiosk bietet Strandbesuchern den kleinen Snack „to go“ wie beispielsweise die „Wildbratwurst in der Semmel“. Kompostierbare Verpackungsmaterialien vermeiden Müll und sind fester Bestandteil des Nachhaltigkeitskonzepts. Damit die Gäste nicht lange anstehen müssen, können sie die Bestellung per QR-Code auf der Speisekarte direkt vom Strandkorb aus aufgeben und auch gleich digital bezahlen. Sobald die Speisen zubereitet sind und abgeholt werden können, gibt es eine Pushback-Meldung aufs Handy. 

Das Bistro wird ganzjährig von 12 bis 17.30 Uhr geöffnet sein und frische Salate, saisonale und raffinierte Gerichte anbieten. Etwas feiner ist die Küche dann im Abendrestaurant, das ganzjährig ab 18 Uhr geöffnet ist und mit halbjährlich wechselnden Ausstellungen auch noch das Kulturangebot bereichert. „Jeder soll sich hier wohlfühlen“, sagt Huemer und betont: „Tagsüber kommen die Gäste vom Strand zu uns, abends geht es dann etwas feiner zu bei einem Glas Wein.“ 

Sein Credo: „Wir haben hier die Natur direkt vor Augen und auch der Name ‚Strandhafer‘ symbolisiert, dass wir kein Fremdkörper in der Natur sind, sondern die Natur respektieren und ein Teil davon werden“, sagt Stefan O. Huemer, der ökologische Verantwortung und Nachhaltigkeit lebt und übrigens auch einen MBA in Nachhaltigkeit & Leadership von der Harvard Business School in der Tasche hat.